Prof. Geringer: Klimaneutrale Mobilität muss vom Anfang bis zum Ende gedacht werden.
Aktuelle Gesetzgebungen, die nur den „Auspuff“, also den CO2-Ausstoß eines Fahrzeuges – ohne Berücksichtigung der Gestehung der Energie und Rohstoffe – betrachten, sind falsch, helfen der Umwelt nicht und müssen schnellstmöglich geändert werden: Wie der Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) und Veranstalter des Internationalen Wiener Motorensymposiums (https://wiener-motorensymposium.at/ ), Prof. Bernhard Geringer, vor Journalisten betonte, wird echter Klimaschutz erst mit einer Gesamt-Systembetrachtung von der „Wiege bis zur Bahre“ („cradle-to-grave“) erreicht. „Denn nur mit Grünstrom können E-Autos und mit regenerativen Kraftstoffen – vom Biokraftstoff bis hin zum synthetischen Kraftstoff (eFuel) – der gesamte Bestand an Fahrzeugen treibhausgasneutral betrieben werden!“

Ob Zweirad, PKW, Nutzfahrzeug, Eisenbahn, Schiff, Flugzeug, Kommunal-Fahrzeuge oder Powersport-Geräte, knapp drei Monate vor dem Internationalen Motorensymposium, das vom 14. bis 16. Mai in der Wiener Hofburg stattfinden wird, appellierte Professor Geringer an die Verantwortlichen in Politik und Gesetzgebung, dass nachhaltige Mobilität nicht alleinig den Energiewandler – sprich Motor, sondern die Energiequellen berücksichtigen müsse. Es gibt keinen „grünen“ Motor aber sehr wohl grüne Energie. Diese muss stark forciert werden, um wirklich kohlenstoffneutrale Mobilität weltweit zu ermöglichen.
Das Wiener Motorensymposium gilt in der Welt der Entwickler neuer Antriebssysteme, bei Zulieferern, aber auch bei den Herstellern von Kraftfahrzeugen seit 1979 als alljährliches Highlight des offenen wissenschaftlichen Diskurses. Legendäre Persönlichkeiten wie Ferdinand Piëch (VW) oder Burkhard Göschel (BMW) standen ebenso bereits auf der Bühne wie aktuelle Firmenchefs von Ola Källenius (Mercedes-Benz Gruppe) bis Oliver Blume (Porsche/VW), Luca de Meo (Renault), Shailesh Chandra (Tata Motors), Stefan Hartung (Robert Bosch GmbH) oder Arnd Franz (Mahle).
Wegbereiter einer neuen Branche
Die Wege zu einer nachhaltigen Mobilität sind vielfältig und nur mehrgleisig möglich: Bei der 46. Auflage dieses Gipfel-Treffens der globalen Mobilitätsbranche rücken Hersteller neuer Antriebskonzepte aus Asien sowie Investoren aus dem arabischen Raum verstärkt in den Fokus: Erst im Frühjahr 2024 gegründet, verspricht z.B. ein Joint Venture aus dem chinesischen Hersteller Geely mit der europäischen Renault-Gruppe und der saudischen Aramco alte Stehsätze des Automobilbaus zu revolutionieren: Horse Powertrain liefert die selbst entwickelten Antriebsstränge aus Verbrennern und kompakten Hybrid-Antriebssystemen in Modulbauweise für viele verschiedene Hersteller von Fahrzeugen.
Ingo Scholten, Chief Technology Officer von Horse Powertrain, bezeichnete das vor Journalisten in Wien als „Pionierarbeit in einem neuen Industriesektor.“ Als Gestalter des aufstrebenden Sektors der Antriebsstrangtechnologie präsentierte er eine zukunftsweisende Vision: „Der Antriebsstrang ist längst mehr als nur eine Fahrzeugkomponente. - Er hat sich zu einem eigenständigen Technologiesektor entwickelt, der die Zukunft der Mobilität mitgestaltet. Wir gehen über die klassische Zuliefererrolle hinaus und werden zu Wegbereitern einer neuen Branche. Mit unserem tiefen technischen Know-how und visionären Ansatz befähigen wir Automobilmarken, den Wandel der Mobilität sicher und selbstbewusst zu steuern.“
Nutzfahrzeuge: Das Rennen ist noch nicht entschieden
Den Antrieben für Lastkraftwagen und Busse werden 2025 beim internationalen Expertentreff in der Wiener Hofburg besonders viel Raum gegeben: Begonnen bei E-Lösungen für den lokalen Verteilerverkehr und städtische Busse bis hin zu großen Verbrennungsmotoren für den Fernverkehr, die z.T. mit Wasserstoff betrieben werden. Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung & Entwicklung bei MAN Truck & Bus, sagte dazu: „Zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs liegt unser Fokus auf batterie-elektrischen Fahrzeugen. Diese haben bei der Energieeffizienz und den Betriebs- und Energiekosten aktuell deutliche Vorteile gegenüber anderen Antriebskonzepten. Wir rechnen daher damit, dass Elektro-Trucks die überwiegende Mehrheit der Transportanwendungen am besten bedienen können. Der Wasserstoff-Verbrennungsmotor oder die Brennstoffzellentechnologie können eine wichtige emissionsfreie Ergänzung zu Elektro-Lkw sein, insbesondere bei sehr langen Fahrten, speziellen Anwendungen oder in Regionen ohne ausreichende Ladeinfrastruktur.“
Kurzinfo Österreichischer Verein für Kraftfahrzeugtechnik
Der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) wurde 1985 gegründet und hat 750 ordentliche Mitglieder. Ziel ist die Förderung der sinnvollen Anwendung der Kraftfahrzeugtechnik. Durch wissenschaftliche Veranstaltungen will der ÖVK den Erkenntnisstand von Experten in der Automobilindustrie und der damit verbundenen Zielgruppen erhöhen und fördern. Das Internationale Wiener Motorensymposium, initiiert von Prof. Dr. Hans Peter Lenz, fand 1979 zum ersten Mal statt und wird seit 1985 vom ÖVK ausgerichtet. Seit 2017 steht Prof. Dr. Bernhard Geringer dem Verein vor.
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Weitere Informationen: https://wiener-motorensymposium.at/ und unter https://oevk.at/
Mehr Informationen und Bildmaterial unter: www.melzer-pr.com/motorensymposium
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